Milchkühe, Kälbchen & Mastbullen


















Milchkühe
Milchkühe
Unsere Milchkühe verbringen so viel Zeit wie möglich draußen auf der Weide. Sobald im Frühjahr der Boden trocken genug ist, öffnen wir die Tore – und die Kühe dürfen selbst entscheiden, ob sie im Laufstall bleiben oder sich lieber draußen auf dem Grün bewegen. Das erste Öffnen der Weidetore im Frühling ist jedes Jahr ein besonderer Moment – für uns wie für die Kühe. Es wird getobt, gerangelt, gesprungen – und natürlich sofort am frischen Gras geknabbert. Wer das einmal gesehen hat, weiß: Für unsere Kühe ist die Weidezeit pure Lebensfreude.
Diese Freiheit genießen sie bis in den Herbst hinein – je nachdem, wie das Wetter mitspielt. In manchen Jahren konnten wir sie sogar bis kurz vor Weihnachten draußen lassen. Erst wenn die Böden zu weich und matschig werden, bleiben die Tore geschlossen, um Schäden an der Grasnarbe zu vermeiden.
Im Winter sind unsere Kühe im geräumigen Laufstall untergebracht. Er ist so gebaut, dass die Tiere weiterhin viel frische Luft bekommen und sich frei bewegen können. Jede Kuh hat dort mindestens 10 m² Platz.
Unsere Kühe werden zweimal täglich gemolken – morgens um 6 Uhr und abends gegen 17 Uhr – im sogenannten Doppel-Neuner-Fischgrätenmelkstand. Dabei ist noch einiges an Handarbeit gefragt: Vor dem Melken werden die Euter von Hand gereinigt und der erste Milchstrahl („Vormelken“) kontrolliert. Anschließend wird das Melkgeschirr angesetzt. Nach dem Melkvorgang werden die Zitzen mit einer Pflegelösung „gedippt“, um sie zu desinfizieren und zu pflegen. Danach verlassen die Kühe selbstständig den Melkstand – und im Sommer geht’s direkt wieder zurück auf die Weide.
Gesundheit und Wohlbefinden unserer Tiere stehen an erster Stelle. Sollte eine Kuh doch einmal medizinisch behandelt werden müssen, halten wir die doppelte Wartezeit- mindestens jedoch 48 Stunden – ein, damit garantiert keine Rückstände in die Milch gelangen.
Zur Vermeidung von Überdüngung begrenzen wir die Tierzahl auf zwei Großvieheinheiten (GV) pro Hektar. Das ist gut für den Boden – und ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften.
Biolandvorgabe:
- Weidehaltung
- Höchstens 2 Großvieheinheiten (GV) je ha im Gesamtbetrieb
- Mindestens 6 m² je Kuh Stallfläche
- Nur Biolandfutter ohne Gentechnik
- Doppelte Wartezeit bei Medikamenten
- Mindestens 50% des Gesamtfutters vom eigenen Betrieb
- ohne Gentechnik
- ohne Kunstdünger
- ohne chemische Pflanzenschutzmittel

Futter vom eigenen Hof
Die Fütterung basiert fast vollständig auf dem, was unser eigener Betrieb erzeugt. In der Fruchtfolge bauen wir Kleegras an, das wir zusammen mit Kartoffeln einsilieren – eine nährstoffreiche Mischung, die die Tiere gerne fressen.
Auch das Kraftfutter stammt überwiegend von unseren Feldern. Neben Weizen, Gerste und Hafer wachsen bei uns auch Ackerbohnen, die mit einer mobilen Futtermühle zu einer passenden Ration verarbeitet werden.
Im Sommer erhalten die Kühe morgens eine Portion Silage, Heu und – für unsere Hochleistungstiere – etwas Getreideschrot, bevor sie auf die Weide ziehen. Im Winter füttern wir über unseren Mischwagen eine ausgewogene Ration aus Silage, Kartoffeln, Heu, Kraft- und Mineralfutter. Zusätzlich erhalten die Tiere über einen Abrufautomaten ihre individuell zugeteilte Menge Kraftfutter.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für vitales Tierwohl – und damit auch für die Qualität der Milch.


Kälberhaltung

Natürliche Aufzucht mit Ammenkühen
Wenn es organisatorisch und tiergesundheitlich möglich ist, halten wir zusätzlich eine kleine Ammenkuhherde auf unseren Wiesen. In dieser Gruppe leben einige ältere Kühe, die nicht mehr gemolken werden, gemeinsam mit mehreren Kälbern. So wachsen die Jungtiere in einem kleinen Familienverbund auf – mit viel Platz, frischer Luft und engem Kontakt zu erfahrenen Tieren.
Es ist wunderschön zu beobachten, wie die Kälber von den Älteren lernen, gemeinsam grasen, ruhen und spielen. Für alle Kälber ist diese Form der Aufzucht aktuell noch nicht umsetzbar – doch wir freuen uns über jede Gruppe, der wir dieses natürliche Herdenleben ermöglichen können.
Kälberhaltung
Die Geburt eines Kalbes ist immer ein besonderer Moment. Damit die Kleinen gut ins Leben starten, ist uns eine tiergerechte und ruhige Aufzucht besonders wichtig.
Nach der Geburt bleiben die Kälber bis zu drei Tage bei ihrer Mutter. In dieser Zeit erhalten sie die besonders nährstoffreiche Biestmilch – ihre erste und wichtigste Nahrung. Sie ist entscheidend für den Aufbau des Immunsystems, denn anders als Menschenbabys kommen Kälber nahezu ohne Immunschutz zur Welt. Um sowohl den Kälbern als auch den Milchkühen gerecht zu werden, trennen sich ihre Wege nach wenigen Tagen:
Die Kuh kehrt in den Laufstall zurück – in die gewohnte Herde mit Bewegungsfreiheit und regelmäßigem Melkrhythmus.
Das Kalb zieht in ein sauberes Einzeliglu um, wo es besser betreut werden kann. Dort lernt es das Trinken aus dem Nuckeleimer und bekommt genau das, was es für einen gesunden Start braucht: Ruhe, frische Luft, Schutz vor Keimen und viel Zuwendung.
Nach spätestens einer Woche ziehen die Kälber in geräumige Gruppeniglus um und wachsen gemeinsam mit gleichaltrigen Artgenossen auf. Im Sommer geht es dann – je nach Witterung und Alter – auf die Weide, wo sie frisches Gras und viele neue Eindrücke erleben können.
Unsere Kälber bekommen in den ersten drei Monaten frische Vollmilch – direkt vom Hof. Dazu erhalten sie Heu und Kraftfutter, um langsam an feste Nahrung gewöhnt zu werden und sich optimal zu entwickeln.
Biolandvorgabe:
- mind. 24h bei der Mutter
- drei Monate Vollmilch
- Gruppenhaltung nach einer Woche
- Enthornung nur mit Ausnahmegenehmigung
Mastbullen
Mastbullen
Auf unserem Hof ziehen wir einen Teil der Bullen aus der Kreuzung Limousin x Holstein-Friesian selbst auf. Diese Tiere werden nicht gemästet – sie wachsen in ihrem eigenen Tempo auf. Statt auf maximale Gewichtszunahme in kürzester Zeit setzen wir auf eine naturnahe und tiergerechte Aufzucht.
Den ganzen Sommer über leben unsere Bullen auf der Weide. Das ist in der Rindermast eher ungewöhnlich, aber für uns selbstverständlich. Die Tiere haben dort viel Platz, frisches Gras und können ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben – sei es Herdenbildung, Bewegung oder das neugierige Erkunden ihrer Umgebung.
Im Winter kommen die Bullen in einen großzügigen, mit Stroh eingestreuten Laufstall, der ihnen Bewegungsfreiheit, Komfort und Schutz bietet. Auch hier achten wir auf eine extensive Fütterung: Statt energiereichem Mastfutter gibt es bei uns vor allem Silage aus eigenem Anbau – ganz bewusst ohne Mais. Nur in den ersten Lebenswochen erhalten die Kälber etwas Kraftfutter, damit sie gut ins Leben starten können.
Durch diese schonende Aufzucht wachsen unsere Bullen langsamer, erreichen dafür aber eine besonders feine Fleischqualität und ein natürliches Wachstum – ohne Stress und ohne künstliche Leistungssteigerung. Die Haltung erfordert deutlich mehr Zeit, Arbeit und Fläche – doch für uns ist das ein zentraler Teil unserer Verantwortung gegenüber den Tieren.
Unser Ziel ist kein Höchstgewicht, sondern gesunde, robuste Tiere, die in einem artgerechten Umfeld leben und aufwachsen dürfen – mit Respekt vor dem Tier und einem bewussten Blick auf Qualität statt Masse.

Rindfleisch- direkt vom Hof
Etwa alle zwei Monate wird eines unserer selbst aufgezogenen Rinder geschlachtet. Die Tiere stammen direkt von unserem Hof – aus der eigenen Bullenaufzucht. Kurze Wege sind uns wichtig: Der Transport zur Schlachtung beträgt nur rund 15 Kilometer und erfolgt zu einem kleinen, familiengeführten Schlachtbetrieb. Das minimiert Stress und sorgt für hohe Fleischqualität.
Unser Rindfleisch können Sie frisch am Tag der Zerlegung bei uns auf dem Hof in Empfang nehmen – in der Regel zwischen 16 und 18 Uhr. Damit wir Ihre Wünsche berücksichtigen können, bitten wir immer um Vorbestellung. Eine Lieferung im Raum Aurich, Emden und Norden ist gegen eine Pauschale von 5 € möglich.
Bitte beachten Sie: Sollte die Nachfrage die Fleischmenge eines Tieres übersteigen, kann es vorkommen, dass bestimmte Teilstücke kurzfristig ausverkauft sind. Dafür bitten wir um Verständnis.
👉 Zur Bestellung nutzen Sie einfach unser Bestellformular – Sie erhalten eine Bestätigung per Mail.
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